Durch die aktive Beteiligung der Jugendlichen selbst wurde deutlich, wie unverzichtbar die offenen Jugendklubs sind.
Mehmet, der regelmäßig seinen Jugendklub besucht erzählt uns: „Ich mag es einfach, in meinem Jugendklub Billard zu spielen“. Für ihn ist der Jugendklub nicht nur ein Ort der Freizeitgestaltung, sondern ein Teil seines Lebens, ein sicherer Raum, um sich zu entfalten. Und er bringt auf den Punkt, was für viele der Jugendlichen gilt: „Wir sind mit dem Jugendklub aufgewachsen!“
Auch Efraim betont die Bedeutung des Jugendklubs als Rückzugsort: „Ich find es gut, falls ich Stress habe, kann ich hinkommen und mich entspannen und so. Also das Ding ist, falls ich Stress habe: Wo soll ich da sonst hinkommen? Ich brauche ja den Jugendklub natürlich.“ Seine Worte verdeutlichen, dass Jugendklubs Orte sind, an denen junge Menschen Entlastung und Unterstützung finden, wenn sie sie am meisten brauchen.
Diese Erfahrungen teilen viele weitere Jugendliche. So hat auch der Musiker Dors seine Jugend im Jugendklub „Tube“ verbracht. Heute gibt er das, was er damals an Halt und Unterstützung erfahren hat, an die nächste Generation weiter. Im Tonstudio der Tube arbeitet er regelmäßig mit Jugendlichen zusammen und schafft Raum für kreative Entfaltung. In einer Nachricht an die SozDia betont er: „Ich finde es super, dass mit der Tube ein Ort geschaffen wurde, an dem sich Kinder und Jugendliche treffen können. Es werden verschiedene Angebote oder Ausflüge mit den Kindern gemacht. Und man trifft immer auf ein offenes Ohr bei Problemen. Ich selber habe auch meine gesamte Jugend dort verbracht und nutze selbst heute noch das Tonstudio im Keller.“
Er hebt hervor, wie fatal es wäre, wenn diese Einrichtungen aufgrund von Kürzungen geschlossen würden: „Angesichts dessen wäre es also sehr schade, wenn es die Tube nicht mehr geben würde, weil wieder ein Ort, an dem vor allem Jugendliche aufgefangen werden können, verschwinden würde. Die Folge daraus wäre, dass sie sich auf der Straße treffen und einfach aus Langeweile dumme Sachen machen.“
Die Woche der OKJA hat einmal mehr deutlich gemacht: Offene Kinder- und Jugendarbeit ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe. Sie bietet jungen Menschen nicht nur Freizeitangebote, sondern auch Unterstützung, Orientierung und einen Raum, in dem sie sich entfalten können. Doch diese wichtige Arbeit braucht eine stabile finanzielle und strukturelle Grundlage. Es bedarf gezielter Investitionen in Personal, Infrastruktur und innovative Ansätze, um die Arbeit langfristig zu sichern.
Kürzungen in diesem Bereich wären fatal. Stattdessen müssen präventive und beratende Angebote ausgebaut und innovative, flexible Ansätze stärker gefördert werden. Die Offene Jugendarbeit darf nicht als Randaufgabe gesehen werden, sondern muss als zentrale gesellschaftliche Verantwortung anerkannt werden. Oder wie Mehmet es so simpel wie treffend formuliert hat: „Wenn es den Klub nicht mehr geben würde? Ich glaube, das wäre schade!“