Zu ihnen gehört Michael Junkert, der vom 2. bis 22. September stolze 1.004 Kilometer mit dem Rad zurückgelegte. Auch für ihn war das eine deutliche Steigerung im Vergleich zu seinem Resultat von 509 Kilometern aus dem vorangegangenen Jahr. „Dass ich mein Ergebnis fast verdoppeln würde, hätte ich nicht gedacht“, sagt der Leiter des Jugendklubs Linse, der generell viel Fahrrad fährt und für längere Strecken die Bahn nutzt. „Durch die Corona-Pandemie meide ich seit März die öffentlichen Verkehrsmittel und lege innerhalb Berlins alle Wege ausschließlich mit dem Fahrrad zurück.“ Dass sein Fahrrad Ermüdungserscheinungen aufweist, ist nicht weiter verwunderlich. Zur Preisverleihung erscheint Michael Junkert mit einem Fahrradpedal in der Hand. Auf dem Weg ist sein Tretlager gebrochen und das Pedal abgefallen. Passender Weise hat er ein Fahrradreparaturset gewonnen.
In diesem Jahr gab es im SozDia-Team erstmals zwei Unterteams, für Radler*innen mit und ohne E-Bike. Während Michael Junkert in ersterem, dem sogenannten „Team
Muskelkraft“, den ersten Platz belegte, konnte Hille Richers diesen im „Team Stromer“ für sich verbuchen. Mit ihrem E-Bike brachte sie auf 321 Kilometer. Allein durch ihren Arbeitsweg kommen jeweils 10 Kilometer zustande und als Projektkoordinatorin für „Welcome! – Vernetzen im Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree“ ist Hille Richers in Lichtenberg, Treptow- Köpenick und Marzahn-Hellersdorf unterwegs. „Indem ich die Wege im Kirchenkreis mit dem Fahrrad zurücklege, ist das nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, ich kann auch das Gemeinwesen und die Einrichtungen in diesem Teil der Stadt besser kennenlernen“, so Richers, die bereits vor 9 Jahren auf ein E-Bike
umgestiegen ist. „Wenn man einfach mal längs radelt, lassen sich die unterschiedlichen Lebensbedingungen in bester Weise entdecken und ganz nebenbei tue ich meiner
Gesundheit durch die Bewegung auch noch etwas Gutes.“
Dank einer Verlosung unter allen Radelnden der SozDia Stiftung mit über 100 gesammelten Kilometern konnte sich auch Andreas Minameyer über einen Preis freuen. Wie seine Kollegin Hille Richers erhielt der Koordinator für den Fachbereich Gemeinwesen-, Umwelt- und Stadtteilarbeit sowie für den Fachbereich Kinder- und Jugendklubs einen Gutschein für einen Bio-Supermarkt. Mit 973 erradelten Kilometern belegte er im „Team Muskelkraft“ den zweiten Platz. Eine informelle Challenge mit dem Erstplatzierten Junkert hat ihm zufolge dazu beigetragen, dass beide so fleißig in die Pedale getreten sind.
Diese gegenseitige Motivation heben auch Benjamin Domke und Marc Tschirley hervor:
„Es war schön zu sehen, wie die Kolleg:innen eifrig um die Wette geradelt sind und sich gegenseitig angespornt haben.“ Die beiden Klimaschutzmanager der Stiftung haben die Teilnahme des SozDia-Teams am STADTRADELN organisiert und sind mit dem Ergebnis hochzufrieden. „Dass wir so gut abschneiden, hätte ich mir nicht träumen lassen“, sagt Domke. Auch Tschirley ist auf den Team-Erfolg stolz und freut sich schon auf die Teilnahme im kommenden Jahr. Damit Berlin als fahrradfreundliche Stadt bezeichnet werden kann, sieht er aber noch erheblichen Handlungsbedarf: „Das Fahrrad ist inzwischen zu einem beliebten Transportmittel geworden. Die Qualität der Fahrradinfrastruktur kann allerdings noch lange nicht in allen Bezirken mit der
Nachfrage mithalten.“
Wie auch in den vergangenen beiden Jahren gibt die SozDia Stiftung für jeden geradelten Kilometer einen Euro. Das Geld wird für Anschaffungen genutzt, die Nachhaltigkeit in den rund 50 stiftungseigenen Einrichtungen fördern. Auf diese Weise konnten bislang acht Lastenräder angeschafft werden, die nun zur Unterstützung nachhaltiger Mobilität zur Verfügung stehen. Über erste Ideen für die Verwendung der nunmehr zu vergebenen 14.700 € wird derzeit beraten.
Über das STADTRADELN:
Das STADTRADELN ist eine Aktion des Klima-Bündnisses e. V. und findet seit 2008 in mittlerweile über 1.400 Kommunen statt. In Berlin haben im Aktionszeitraum 2020 insgesamt über 14.600 Menschen fast 3,5 Mio. km erradelt und dadurch mehr als 500 t CO2 im Vergleich zur Autonutzung eingespart. Mit dem Wettbewerb sollen Menschen dazu motiviert werden, das Auto stehen zu lassen, mit dem Fahrrad zu fahren und dadurch positive Effekte für sich selbst und die Umwelt zu erzielen. Darüber hinaus wird mit dem STADTRADELN ein Zeichen für einen besseren und schnelleren Ausbau der Fahrradinfrastruktur gesetzt.
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